SOS-Kinderdorf Dortmund
Umbau und Erweiterung
Baubeginn 05/2018
Inbetriebnahme KITA 01/2020
BDA Auszeichnung 2023
Architekten: E V A R E B E R
Landschaftsarchitekten: wbp
Bauherr: SOS-Kinderdorf e.V. München
BGF 3.425m²
BRI 11.894m³
Für das SOS-Kinderdorf Dortmund werden zwei Bestandsgebäude in der östlichen Innenstadt Dortmunds umgebaut und mit einer Erweiterung ergänzt. Der Altbau aus den 50er Jahren ist typisch für die straßenbegleitende, zweigeschossige Bebauung mit Satteldach. Dagegen bricht der Anbau aus den 80er Jahren als eingeschossiger Flachdachbau die vorhandenen Strukturen auf. Mit dem geplanten zweigeschossigen Ergänzungsbau wird er städtebauliche Charakter wieder aufgegriffen und auch der Rücksprung zurückgenommen. Im Süden entsteht in den nächsten Jahren eine Neubausiedlung, deren fußläufige Wegeverbindung zum Kaiserstraßenviertel im Zuge der Planung des SOS-Kinderdorfes berücksichtigt werden musste. Mit Abstand zur Nachbarbebauung und einer angemessenen Staffelung der Gebäudetiefe antwortet der Erweiterungsbau auf diese Vorgabe.
Der Anbau aus den 1980er Jahren wird im Erdgeschoss für ein Begegnungszentrum mit KITA umgebaut und mit einem Erweiterungsanbau ergänzt. Dabei wird der 80er Jahre Anbau vollständig entkernt, lediglich das Tragsystem aus Stahlbetonstützten und Unterzügen bleibt bestehen. Der Stahlbetonrasterbau erweist sich als sehr hilfreich und ermöglicht eine freie Grundrissveränderung ohne große, konstruktive Veränderungen. Die Betonstützen und Überzüge bleiben erhalten, verkleidete Stützen und abgehängte Unterzüge werden freigelegt.
Alle neuen Einbauten richten sich nach der Nordsüdrichtung aus und erzeugen eine leichte Verdrehung zum Bestand. Durch diese Verdrehung kann jeder Kitagruppe ein eigener Garderobenbereich zugeordnet und ein sonst monotoner Flurbereich räumlich gegliedert werden. Zudem erhält der Flurbereich Oberlichter mit ca. 2m Durchmesser, die nachträglich in die Bestandsdecke eingeschnitten werden. Der Bereich kann so mit Tageslicht versorgt und in eine attraktive Spielzone verwandelt werden. Alle Bereiche der Kita sind barrierefrei angelegt, mit einer Holzterrasse wird ein barrierefreier Übergang zum Spielbereich der Außenanlagen geschaffen.
Der 80er Jahre Anbau und der neue Ergänzungsbau erhalten eine gemeinsame, hochgedämmte Holzfassade mit großzügiger Verglasung. Der straßenseitige Eingangsbereich präsentiert sich nach dem Umbau mit einer neuen Treppen- und Rampenanlage.
Der Altbau aus den 50er Jahren wurde zuvor als Verwaltungs- und Wohngebäude der BG Bau genutzt. Das Gebäude bleibt in seiner Kubatur und im äußeren Erscheinungsbild weitestgehend erhalten. Vorhandene Kunststofffenster werden durch hochwertige Holzfenster ersetzt und erhalten eine Betonung durch die angelegten Fensterfaschen. Vorhandene Gauben wurden gedämmt und neu verkleidet. Das Dachgeschoss wurde für zwei neue Appartements und eine große offene Spielebene für die Kinder der beiden Wohngruppen ausgebaut.
Projektmitarbeit: Daniel Schilling, David Fabiunke, in Teilleistungen der LP1-3 in Arbeitsgemeinschaft mit H.W. Lotz, Dipl.-Ing. Paul Dominik Bednorz, Dipl.-Ing. Uwe Schmitz, Julian Garrido-Jasevoli M.Sc.
Fotos: Mark Wohlrab